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Buch

Das No-waste-Prinzip auf der Baustelle oder was ein Rüebli mit dem Holzbau zu tun hat

Kann man ein Haus mit Material und Handwerkern im Umkreis von nur 12 km bauen? Ja, im Oberthal geht das. Es bedingt höchstens eine längere und reibungslose Planungsphase.

 

Die Geschichte beginnt im Büro der Schlüchter & Zürcher Holzbau GmbH im Oberthal. Wir durften im Buch 111 ein Projekt planen. Der Wunsch war ein Berner Bauernhaus mit Holz aus dem eigenen Wald und ausschliesslich regionalen Handwerkern. Diese Idee fanden wir natürlich spitze. Also: gesagt, getan.

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So funktioniert das No-Waste-Prinzip mit Holz

Das selbst geschlagene Holz ging in die nächstgelegene Sägerei, von dort weiter ins  Hobelwerk und kam dann zurück zu uns. Wir schnitten es zu und machten die Aufrichte. Bei diesem Ablauf werden rasch Parallelen zum «No-food-waste»-Prinzip bei den Lebensmitteln ersichtlich: Wollen wir alles verwerten, müssen wir flexibler werden und etwas mehr Zeit einrechnen. Was ist damit gemeint?

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Holz ist nun mal ein Produkt der Natur. Da gibt’s Äste, Verwachsungen und Absplitterungen. Aber damit kann man sehr gut leben – wir jedenfalls. Aus dem gefällten Holz wurde zuerst sämtliches konstruktives Material wie beispielsweise die gesamte Bauernhausvorseite, alle Aussenwände, die Konstruktion des Dachstocks und die Geschossdecken erstellt. Aus den «Abfallprodukten» ab Sägewerk haben wir wunderbar sämtliche Aussenschalungen, die Unterdachschalung, Dachlatten etc. machen können. Der kleine Restverschnitt, der am Ende noch übrig blieb, endete in der extra eingebauten Holzheizung. So konnten sämtliche Ressourcen sinnvoll und komplett genutzt werden.

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Ob Bäume, Rüebli oder Menschen: Die persönliche Beziehung macht es aus

Es ist also genau wie mit den Rüebli. Wer einen eigenen Garten hat, der weiss, dass nicht alle schön gerade wachsen. Und wer seine Rüebli selbst jätet, der verwertet ganz sicher alle davon, nicht nur die perfekten. Das Rüsten gibt höchstens etwas mehr zu tun. Mit Holz ist es ebenso. Und die kleinen Unvollkommenheiten verleihen dem Haus erst seine Seele.

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Holz anschauen und erkennen, wofür es bestimmt ist, das ist unser Berufsstolz. Und diesen besitzen auch viele andere einheimische Handwerker noch. Wir danken allen involvierten Unternehmern im Projekt Buch 111 und freuen uns über die Wertschätzung für unsere Region.

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Buch 111, 3531 Oberthal: Ein wunderschönes Objekt, das vor sich hin glänzt wie das Sahnehäubchen auf der Rüeblisuppe.

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